19. Februar 2014

“Wo steht Bremen? Empirische Erkenntnis statt anekdotische Evidenz”

von Christine Bornkessel

Bremen: sicher, stressfrei, familiär und unprätentiös!

Wie sehen wir uns und wie sehen uns andere? Das ist die kurze Zusammenfassung eines ausgesprochen spannenden, interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Abends, der von Professor Christoph Burmann (Inhaber des Lehrstuhls für innovatives Markenmanagement an der Uni Bremen), Dr. Michael Schade (Habilitand bei Professor Burmann) und Dr. Klaus Sondergeld (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH) gestaltet wurde. Hinter dieser kurzen, oben genannten „Inhaltsangabe“ verbargen sich die Ergebnisse der jüngsten Identitäts- und Imageanalyse der Stadt Bremen, die nach 2007 zum zweiten Mal aufzeigt, was Bremer an Bremen lieben und schätzen (und was nicht) und gleichfalls abgefragt hatte, wie Nicht-Bremer uns sehen.

Zehn Prozent mehr Menschen, die in Bremen leben, sind entsprechend der jüngsten Studienergebnisse zufrieden mit Bremen. Hatten 2007 noch 70 Prozent der befragten Bürger ihren Zufriedenheitsgrad mit den Schulnoten 1 oder 2 bewertet, so waren es 2013 schon 77 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als dreiviertel aller Bremer gerne hier leben! Damit rangiert Bremen in der Liste der ausgewählten Städte kurz hinter Hannover auf dem dritten Platz, aber noch vor Hamburg.

In der Betrachtung der emotionalen Bindung der Bürger, so wusste an dem Abend Professor Burmann zu berichten, macht den Bremern so leicht keiner was vor: hier stehen wir auf dem 1. Platz in der Städteauswahl. Aber auch die befragten Personen außerhalb Bremens gaben Bremen eine gute Note. 11 Prozent mehr als 2007 aller gaben an, dass sich die Bekanntheit Bremens in den letzten fünf Jahren signifikant verbessert habe (17 Prozent 2007, 28 Prozent 2013). Diese positive Grundhaltung gegenüber Bremen hat auch zur Folge, dass 37 Prozent (32 Prozent in 2007) dieser Menschen sich einen Besuch, bzw. Urlaub in Bremen vorstellen könnten. Herzlich willkommen!

Natürlich fragte die Untersuchung auch nach dem Verbesserungspotential in unserer Stadt. Die Einheimischen sehen beispielsweise Handlungsbedarf im Bereich der Bildungspolitik, des bezahlbaren Wohnraums und der Sicherheit. Nach Ansicht der externen Betrachter müssten sich unter anderem die Sicherheit, die Verschuldung des Landes und das Marketing verbessern. Professor Burmann erklärte an dieser Stelle gesondert die Nennung der Sicherheit. Da für die Gäste Bremen logischerweise eine „fremde“ Stadt sei, sei dieses Ranking absolut normal.

Nach den professionellen und ansprechenden Darstellungen der Studienergebnisse durch Professor Burmann und seinen Habilitanden Dr. Schade übernahm Dr. Klaus Sondergeld die weitere Präsentation. Er beleuchtete die Bedeutung der Resultate für das Stadtmarketing. Er verwies dabei unter anderem auf die hohe Bedeutung des Symbols „Stadtmusikanten“, an dem in der Außendarstellung nicht mehr gerüttelt werden solle. Vielmehr wolle er dieses bekannte Bild noch stärker zur Bildmarke Bremens ausbauen und entsprechend nationale und international einsetzen. Zusätzlich zu diesen eher „technischen“ Mitteln zur Werbung für Bremen appellierte Sondergeld an alle Bremer, auch nach außen hin mit mehr Stolz auf Bremen aufzutreten.

 

In Summe war dieser Abend eine perfekte Verbindung von exzellenter,  wissenschaftlicher Arbeit mit gelungener und ansprechender Rhetorik. Den Referenten des Abends gilt ein herzlicher Dank und die meisten der mehr als 50 Gäste hatten sicher viel über ihre Stadt gelernt.

Die Ergebnisse der Studie des LiM für Bremerhaven werden am 24. März in Bremerhaven ebenfalls von Professor Burmann und Dr. Sondergeld vorgestellt.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick finden Sie unter:

Präsentation Marketingclub_18_02_14

 


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